Fabeln waren mit stets ein Graus. Die wenigsten schreiben doch über das Tier als Tier sondern stellen irgendwo die Parallele zum Menschen her. Wie erklären Sie selbst sich denn Ihre Gelingen von Tier Prosa? Gibt es gar keine Prosa zu Menschen, oder misslingt sie nur gründlich?
Sie misslingt kräftig oder landet auf dem Niveau von „Neues aus dem Menschenzoo“. Wohingegen die Tiergeschichte als einzige die Vorstellung einer sachlogischen, kontinuierlichen Geschichte nicht in Lächerlichkeit abdriften lässt.
Sicherlich, es geht ja nicht um „das Tier an sich“. Wollte ich ohne Anthropomorphismen schreiben, müsste ich muhen. Alles weitere zu dieser Literaturgattung hat Morgenstern in „Fisches Nachtgesang“ überzeugend und luzide dargelegt.
ich beziehe mich nur auf die obenstehenden zeilen, die mir eben genau das sagen. 🙂
warum oder inwiefern… das ist ein weites feld!
und vielleicht einen weiteren (prosa 😉 ?) text wert.
Naja, die Expressionisten waren beim Gleichsetzen ja ganz weit vorne, auch Else Lasker-Schüler… wenn auch mit ganz anderer Intention als ihr Geliebter.
ja, das stimmt… das thema gibt ja auch viel her.
nun, mir scheint der mensch zumindest um einiges komplizierter zu sein… 😉 und kann wiederum das tier nur aus seiner menschlichen sicht beurteilen. was wohl die tiere über uns menschen „denken“?
letztlich die frage: was wissen wir schon?
dein problem kann ich gut verstehen.
doch könntest du nicht den menschen als tier sehen, welches er ja evolutionstechnisch auch ist?
vielleicht gelingt es dir über den menschen die negativen eigenschaften in prosa zu verfassen.
schließlich ist der mensch das einzige tier, welches zb. kriege führt und auch mit voller absicht und ohne not den anderen tötet.
manchmal sogar aus lustgewinn.
Und das einzige Tier, das sich Kühlschränke baut und Sozialversicherungen, das einzige, das seinen körperbehinderten Artgenossen gute Lebensumstände zu bieten versucht.
Die Evolution im eigentlichen Sinn zu überwinden ist kein menschliches Projekt – eine Entwicklung findet ja immer statt, auch auf technologischer Ebene (außer es gibt endlich kein Ziel mehr – nichts was erreicht werden muss…).
Gibt es Prosa von dir zu lesen? Das würde mich sehr interessieren!
Und da reproduziert man wieder, was das Leben seit Anbeginn ausmacht…
Was Neues wäre Interessantr! Wenn Menschen z.B. an einem Strang ziehen würden – auch ohne, dass jemand am andern Ende zieht…
Das glaube ich gerade nicht. Ziellosigkeit ist ja in einer Welt der Vermarktung gar nicht erlaubt. An einem Strang ziehen – da werden mit dem anderen Ende ganz gerne die, die nicht mitziehen wollen, erhängt.
Ziellosigkeit ist ja der Tot, wenn man das konsequent in die Tat umsetzt, das meinte ich nicht.
Aber Stimmt, keine schöne Idee (schönes Bild) mit dem Strang!
Wenn die Menschen eine gemeinsame Motivation verbinden würde, anstatt dass alle nur in ihrm Egoismus verbunden sind und nur in Gruppen (Nation, Religion, Aussehen, Geschlecht, usw.) temporär zusammenfinden… Das ist nur ein frommer Wunsch von mir:
Ich meine ein Leben, das auf Kooperation statt auf Konkurrenz basiert (oder keinem von Beidem).
Schon die ersten Biomoleküle konkurrierten gegeneinander (entschuldige mein kaum vorhandenes Halbwissen), schätze ich.
Das Leben ist ein Gleichgewicht aus Beidem (Mit- und Gegeneinander). Aber muss das so sein?
Und in der Welt der Vermarktung zählt das jedenfalls nicht (im negativem Sinn). Bedürnisse werden schließlich meist durch Neid und beworbene Minderwertigkeitsgefühle erzeugt.
Schade jedenfalls, wenn in Simulationen wieder nur der „Urkampf“ der Wesen erzeugt wird, anstatt so etwas wie „selbstlose“ künstliche Intelligenz zu entwickeln… oder auch Ziellose, aber was ist das dann?
Ich glaube, wenn die Menschheit als Ganzes ziellos wäre, könnte jeder Einzelne mehr seine eigenen Ziele verfolgen – das klingt für mich mehr nach Leben als nach Tod. Außerdem basiert unser heutiges Leben viel eher auf Arbeit als auf Konkurrenz oder der Kampf. Da gälte es anzusetzen.
Der Arbeitsalltag ist doch häufig ein einziges Gegeneinander. Aber ich dachte hier wieder mehr an Unternehmensvorstände als an die Produktion (z.B.), die meist außerhalb unserer Wahrnehmung stattfindet. Ja, da müsste man ansetzten…
Mit „Ziellosigkeit“ meine ich tatsächlich etwas Anderes, grade fehlen mir die Worte…kommt noch…
Natürlich ist es das und ich denke schon, dass Ellenbogenmetalität (harmlos ausgedrückt) da besonders den Weg „noch oben“ sichert (alle anderen Kompetenzen mal außen vor gelassen).
Was ist denn für dich eine Alternative? Ich bin für ein bedingungloses Grundeinkommen.
In einer anderen Währung, als wir sie jetzt kennen.
treiben wir
es in der nacht
sind unsere augen
blind glauben
sich sehend
im spiegel
des hochmuts
treiben wir uns
scheibchenweise
in die not und
doch glauben
wir die essenz
zu sein weil
wir denken wir
schreiben das
wort
ein trugschluss
Ziehllos sich verlieren – dann erlilscht die Todesangst, oder die Angst an sich! Ich kenne das bisher nur auf DMT, das war dann Ekstase. Und ich konnte zwar keine Fische lachen hören, aber mich dem Strom des Werdens und Vergehenes vollkommen ergeben. Doch die Worte hatten immer noch Bedeutung, denn ich finde alles ist erdacht – auch mit Worten. Nur gab es für eine Weile mal Nichts zu sagen…
Hmm, das fühlt sich gut an! Ich kenne das. Aber bei Sinnen sollte man schon sein dabei. Hat mich in dieser ungünstigen Kombination (Dias) schonmal ins Krankenhaus befördert.
ekstase
möglich mit
hellem atem
poesie allein
ist droge
sich gehen
lassen ohne
chemie
versinken
alles ohne
bedeutung
auch worte
auch schweigen
hi martin,
hier schreibe ich „nur“ gedichte.
diese ekstase, die du beschreibst, kenne ich gut, allerdings nicht durch drogen. ich kann es nicht erklären, es ist in mir drin, diese lust am lebendig sein. bei drogen ist es „nur“ künstlich erzeugt, nur für kurze zeit.nicht suche nach lebendigkeit sondern suche nach kick.
todesangst kann entstehen, wenn man loslässt, sich ziellos treiben lässt über seine eigenen grenzen hinaus. ich treibe weiter und weiter und die angst verschwindet. hinter ihr „lebt die glückseligkeit“. wenn ich drogen nehmen würde, wäre das für mich ein gewaltsamer eingriff in den natürlichen lebensfluss. vielleicht braucht es zeit und erfahrung, meditation vielleicht(ohne esoterik und anderes brimborium). ich interessiere mich für die philosophie des ZEN und tantrische übungen.
danke für deinen klugen kommentar.
LG Hanna
Die Ekstase, durch die Substanz hervorgerufen, war nicht nur Lust am Lebendigsein, sondern auch der Schmerz am Lebendigsein. Und jedes Loslassen von der Todesangst. Christian Rätsch hat Interessantes über Pilze erwähnt, das sind Entheogene, die schon seit Menschengedenken genutzt werden. Den Egoverlusst (in diesem endgültigen Außmaß) erlebe ich sonst nicht!
Das Tantra interessiert mich auch sehr und Meditation ist sicher mehr als viele Menschen sie leider abtun.
Ich habe zu danken. Schöne Grüße, Martin
Nichts, denn nicht jeder Mensch ist gleich.
Aber jeder ist Mensch.
Fabeln waren mit stets ein Graus. Die wenigsten schreiben doch über das Tier als Tier sondern stellen irgendwo die Parallele zum Menschen her. Wie erklären Sie selbst sich denn Ihre Gelingen von Tier Prosa? Gibt es gar keine Prosa zu Menschen, oder misslingt sie nur gründlich?
Sie misslingt kräftig oder landet auf dem Niveau von „Neues aus dem Menschenzoo“. Wohingegen die Tiergeschichte als einzige die Vorstellung einer sachlogischen, kontinuierlichen Geschichte nicht in Lächerlichkeit abdriften lässt.
Tiergeschichte, natürlich ohne Dialoge dann? Eine Tier-Geschichte also, wie eine Dokumentation? Hirsche im Frühnebel? Siegfried Lenz?
Eher Kühe in Halbtrauer.
Also doch nur Menschengefühl mit Fell auf Halbmast.
Sicherlich, es geht ja nicht um „das Tier an sich“. Wollte ich ohne Anthropomorphismen schreiben, müsste ich muhen. Alles weitere zu dieser Literaturgattung hat Morgenstern in „Fisches Nachtgesang“ überzeugend und luzide dargelegt.
Ich hielt es da früher gern mit Herman Löns. Beruhigend menschenfrei, wenngleich nicht luzide.
… dass der mensch kein tier ist 😉
Geht das gegen Gottfried Benn?
Oder inwiefern unterscheidest Du?
ich beziehe mich nur auf die obenstehenden zeilen, die mir eben genau das sagen. 🙂
warum oder inwiefern… das ist ein weites feld!
und vielleicht einen weiteren (prosa 😉 ?) text wert.
Naja, die Expressionisten waren beim Gleichsetzen ja ganz weit vorne, auch Else Lasker-Schüler… wenn auch mit ganz anderer Intention als ihr Geliebter.
ja, das stimmt… das thema gibt ja auch viel her.
nun, mir scheint der mensch zumindest um einiges komplizierter zu sein… 😉 und kann wiederum das tier nur aus seiner menschlichen sicht beurteilen. was wohl die tiere über uns menschen „denken“?
letztlich die frage: was wissen wir schon?
dein problem kann ich gut verstehen.
doch könntest du nicht den menschen als tier sehen, welches er ja evolutionstechnisch auch ist?
vielleicht gelingt es dir über den menschen die negativen eigenschaften in prosa zu verfassen.
schließlich ist der mensch das einzige tier, welches zb. kriege führt und auch mit voller absicht und ohne not den anderen tötet.
manchmal sogar aus lustgewinn.
Und das einzige Tier, das sich Kühlschränke baut und Sozialversicherungen, das einzige, das seinen körperbehinderten Artgenossen gute Lebensumstände zu bieten versucht.
oder aber behinderte auch diskriminiert. tut mir leid, ich sehe zurzeit den mensch etwas negativer als du, obwohl er sicher auch vorzüge hat.
Ich weiß, beide Seiten haben ihre Berechtigung. Trotzdem glaube ich, es ist ein lohnendes Projekt, die Evolution zu überwinden.
Die Evolution im eigentlichen Sinn zu überwinden ist kein menschliches Projekt – eine Entwicklung findet ja immer statt, auch auf technologischer Ebene (außer es gibt endlich kein Ziel mehr – nichts was erreicht werden muss…).
Gibt es Prosa von dir zu lesen? Das würde mich sehr interessieren!
Genau diese Ziel-Losigkeit ist ja, was ich will.
Bisher ist nichts von mir öffentlich als dieses Blog hier.
Und da reproduziert man wieder, was das Leben seit Anbeginn ausmacht…
Was Neues wäre Interessantr! Wenn Menschen z.B. an einem Strang ziehen würden – auch ohne, dass jemand am andern Ende zieht…
Das glaube ich gerade nicht. Ziellosigkeit ist ja in einer Welt der Vermarktung gar nicht erlaubt. An einem Strang ziehen – da werden mit dem anderen Ende ganz gerne die, die nicht mitziehen wollen, erhängt.
Ziellosigkeit ist ja der Tot, wenn man das konsequent in die Tat umsetzt, das meinte ich nicht.
Aber Stimmt, keine schöne Idee (schönes Bild) mit dem Strang!
Wenn die Menschen eine gemeinsame Motivation verbinden würde, anstatt dass alle nur in ihrm Egoismus verbunden sind und nur in Gruppen (Nation, Religion, Aussehen, Geschlecht, usw.) temporär zusammenfinden… Das ist nur ein frommer Wunsch von mir:
Ich meine ein Leben, das auf Kooperation statt auf Konkurrenz basiert (oder keinem von Beidem).
Schon die ersten Biomoleküle konkurrierten gegeneinander (entschuldige mein kaum vorhandenes Halbwissen), schätze ich.
Das Leben ist ein Gleichgewicht aus Beidem (Mit- und Gegeneinander). Aber muss das so sein?
Und in der Welt der Vermarktung zählt das jedenfalls nicht (im negativem Sinn). Bedürnisse werden schließlich meist durch Neid und beworbene Minderwertigkeitsgefühle erzeugt.
Schade jedenfalls, wenn in Simulationen wieder nur der „Urkampf“ der Wesen erzeugt wird, anstatt so etwas wie „selbstlose“ künstliche Intelligenz zu entwickeln… oder auch Ziellose, aber was ist das dann?
Ich glaube, wenn die Menschheit als Ganzes ziellos wäre, könnte jeder Einzelne mehr seine eigenen Ziele verfolgen – das klingt für mich mehr nach Leben als nach Tod. Außerdem basiert unser heutiges Leben viel eher auf Arbeit als auf Konkurrenz oder der Kampf. Da gälte es anzusetzen.
Der Arbeitsalltag ist doch häufig ein einziges Gegeneinander. Aber ich dachte hier wieder mehr an Unternehmensvorstände als an die Produktion (z.B.), die meist außerhalb unserer Wahrnehmung stattfindet. Ja, da müsste man ansetzten…
Mit „Ziellosigkeit“ meine ich tatsächlich etwas Anderes, grade fehlen mir die Worte…kommt noch…
Mir geht es einfach darum, dass biologische Evolution keine gute Form der Zielsetzung ist.
Über den Arbeitsalltag der Vorstände weiß ich wenig, aber ich schätze, auch das ist Lohnarbeit.
Natürlich ist es das und ich denke schon, dass Ellenbogenmetalität (harmlos ausgedrückt) da besonders den Weg „noch oben“ sichert (alle anderen Kompetenzen mal außen vor gelassen).
Was ist denn für dich eine Alternative? Ich bin für ein bedingungloses Grundeinkommen.
In einer anderen Währung, als wir sie jetzt kennen.
D-Mark?
lol – nee!
treibholz
ziellos sich
verlieren bis
klänge duften
fische lachen
wortlos
schmecken
menschen
moschus
und safran
in der nacht
treiben
wir
es
Wir es? So optimistisch nicht.
Es treibt uns, wir verlieren
Und während das Holz sich scheibt
Lachen die Delphine
Und das Wort? Schreibt.
treiben wir
es in der nacht
sind unsere augen
blind glauben
sich sehend
im spiegel
des hochmuts
treiben wir uns
scheibchenweise
in die not und
doch glauben
wir die essenz
zu sein weil
wir denken wir
schreiben das
wort
ein trugschluss
Ziehllos sich verlieren – dann erlilscht die Todesangst, oder die Angst an sich! Ich kenne das bisher nur auf DMT, das war dann Ekstase. Und ich konnte zwar keine Fische lachen hören, aber mich dem Strom des Werdens und Vergehenes vollkommen ergeben. Doch die Worte hatten immer noch Bedeutung, denn ich finde alles ist erdacht – auch mit Worten. Nur gab es für eine Weile mal Nichts zu sagen…
Leben ohne Angst – das wäre doch was.
Hmm, das fühlt sich gut an! Ich kenne das. Aber bei Sinnen sollte man schon sein dabei. Hat mich in dieser ungünstigen Kombination (Dias) schonmal ins Krankenhaus befördert.
ekstase
möglich mit
hellem atem
poesie allein
ist droge
sich gehen
lassen ohne
chemie
versinken
alles ohne
bedeutung
auch worte
auch schweigen
hi martin,
hier schreibe ich „nur“ gedichte.
diese ekstase, die du beschreibst, kenne ich gut, allerdings nicht durch drogen. ich kann es nicht erklären, es ist in mir drin, diese lust am lebendig sein. bei drogen ist es „nur“ künstlich erzeugt, nur für kurze zeit.nicht suche nach lebendigkeit sondern suche nach kick.
todesangst kann entstehen, wenn man loslässt, sich ziellos treiben lässt über seine eigenen grenzen hinaus. ich treibe weiter und weiter und die angst verschwindet. hinter ihr „lebt die glückseligkeit“. wenn ich drogen nehmen würde, wäre das für mich ein gewaltsamer eingriff in den natürlichen lebensfluss. vielleicht braucht es zeit und erfahrung, meditation vielleicht(ohne esoterik und anderes brimborium). ich interessiere mich für die philosophie des ZEN und tantrische übungen.
danke für deinen klugen kommentar.
LG Hanna
Die Ekstase, durch die Substanz hervorgerufen, war nicht nur Lust am Lebendigsein, sondern auch der Schmerz am Lebendigsein. Und jedes Loslassen von der Todesangst. Christian Rätsch hat Interessantes über Pilze erwähnt, das sind Entheogene, die schon seit Menschengedenken genutzt werden. Den Egoverlusst (in diesem endgültigen Außmaß) erlebe ich sonst nicht!
Das Tantra interessiert mich auch sehr und Meditation ist sicher mehr als viele Menschen sie leider abtun.
Ich habe zu danken. Schöne Grüße, Martin